Wie Frauen kämpfen – Kämpfen wie Frauen

20.-25.08.2023

Afghanistan, Belarus, Iran, Polen, Südtirol, Ukraine: Das sind die Schauplätze der diesjährigen Summer School Südtirol, und die Akteur:innen, um die es geht, sind Frauen. Es sind Frauen, die für gleiche Verhältnisse kämpfen, die demokratische Rechte verteidigen und die gegen die Autokratien zu Felde ziehen. Oft waren sie vorne dran in den großen Protestbewegungen und Volksaufständen, hakten sich ein mit denen, die noch unterdrückter und marginalisierter waren als sie selbst. Ihr Mut und ihre Bedeutung bleiben in den Geschichtsbüchern oft unerwähnt. Auch die Gegenwart zeigt einmal mehr, mit welchem Mut Frauen gegen Diktaturen, gegen Regime und unterdrückende Systeme vorgehen. An der diesjährigen Summer School Südtirol berichten Frauen von ihren Kämpfen, von ihren Erfolgen, von ihren Listen und von ihrer Liebe. Die Schriftstellerin und Theaterautorin Maxi Obexer hat die Summer School Südtirol 2015 mit dem Ziel gegründet, wichtige Fragen der Gegenwart mit der Öffentlichkeit zu teilen, und dabei die Erfahrungen und das Wissen von Expert:innen aus verschiedenen Bereichen zusammenzuführen. Zum Team gehören Anna Heiss, Judith Waldboth, Maria Lobis, Judith Rifeser und Anne Schneider. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei, eine Anmeldung nicht notwendig. Sie können auch nur an einzelnen Veranstaltungsabenden teilnehmen.

Programm

20.08.2023 - 25.08.2023

Summer School 2023

Wie Frauen kämpfen – Kämpfen wie Frauen

Wie Frauen denken. Wie Frauen reden. Wie Frauen handeln. Wie Frauen lieben.

 

Im öffentlichen Forum der diesjährigen Summer School Südtirol berichten Autorinnen, Aktivistinnen, Ärztinnen, Bäuerinnen, Historikerinnen, Übersetzerinnen und Verlegerinnen – Akteurinnen aus diversen Altersgruppen und Berufen – hautnah von ihren Kämpfen und von ihren Strategien.

Mit Nahid Shahalimi, Afghanistan, Olga Prusak, Belarus, Razieh Aghajari, Iran, Moshen Farsad, Iran/Bozen, Sabine Peer, Südtirol, Sylwia Urbanska, Polen, Martha Verdorfer, Südtirol, Julia Fischer, Südtirol, Ermira Kola, Südtirol, Elisabeth Sandmann, Deutschland, Verena Ringler, Österreich, Strategieexpertin und Innovatorin für Europa.

Außerdem Buchpremieren und Lesungen u. a. mit: Sabine Gruber, Südtirol/Wien und Elisabeth Hager, Tirol/Berlin.

Im Konzert „Archiv seltener Arten“ wird den vom Verschwinden bedrohten Pflanzenarten in einzigartigen Klang- und Poesieräumen eine Stimme und eine Geschichte gegeben.
Mit Martin Mallaun, Musiker und Biologe, Richard Eigner, Musiker und Elisabeth Hager, Autorin.

Die täglichen Abendveranstaltungen mit Beginn um 18 Uhr sind für alle offen. Die Teilnahme ist kostenlos, über eine Spende freuen wir uns.

 

Download:

Plakat
Programm

Wir bringen dich nach Hause.
Schloss Velthurns ist die Reise wert. Bitte nutzen Sie den Bus zur Fahrt von Klausen oder Brixen nach Felthurns.

 

Klausen – Feldthurns

 

 

Brixen – Feldthurns 

 

Für die Rückfahrt nach Klausen und Brixen sorgen wir. Keine Ausreden mehr. Gute Fahrt.

 

Zusammenarbeit:
SAAV Südtiroler Autorinnen- und Autorenvereinigung
NIDS – Neues Institut für Dramatisches Schreiben, Berlin
WW Wiener Wortstaetten, Wien
NMT Netzwerk der Münchner Theatertexter:innen, München

Sonntag, 20. August 2023, 18 Uhr

Eröffnung Summer School 2023

Begrüßung, Keynote, Konzert, Gespräch, Lesung

Dr. Leo Andergassen (Schlossdirektor)
Rut Bernardi (Vorsitzende SAAV)
Begrüßung

Maxi Obexer (Gründerin der Summer School Südtirol, Schriftstellerin, Theaterautorin, Berlin/Südtirol)
Keynote

 

Von Frauen, die kämpfen

Die politischen Kämpfe der Gegenwart sind maßgeblich von Frauen angeführt: Kämpfe um Demokratie, um die Gleichstellung, um die Rettung von Natur und Umwelt. Auch die Geschichte ist voller Beispiele für das Engagement und den Mut, den Frauen an den Tag legen. Frauen standen an vorderster Front, als es um die Abschaffung des Apartheitsregimes in Südafrika ging. Frauen waren es, die der Mafia den Kampf ansagten. Frauen waren es, die Putin den Krieg erklärten. Die Liste lässt sich fortsetzen. In Polen wird die größte Demokratiebewegung gegen die autoritäre Führung von Jaroslaw Kaczynski von Frauen angeführt. Die gegenwärtige Protestbewegung im Iran ist inzwischen die bedeutsamste Widerstandsbewegung seit der Islamischen Revolution. Sie dauert länger an, als alle früheren Bewegungen gegen die Diktatur der Islamischen Republik. Und sie zeichnet sich auch dadurch aus, dass sie von Frauen, von Minderheiten und von jungen Menschen angeführt wird. Frauen kämpfen erbittert gegen die Einschränkung ihrer Rechte in Afghanistan. Frauen kämpfen. Ihr Anteil an den demokratischen Entwicklungen der Länder ist enorm – und doch ist wenig darüber bekannt, wie sie kämpfen, welche Mittel sie einsetzen, welche Perspektiven sie verfolgen.

 

Archiv seltener Arten

Mit Elisabeth Hager, Autorin und Klangkünstlerin, Martin Mallaun, Musiker und Biologe, Richard Eigner, Musiker
Konzert

Über das Schwinden der Arten in den Alpen
Gespräch mit Martin Mallaun, Musiker und Biologe

Elisabeth Hager: “Der tanzende Berg”, Roman
Lesung

„Ein rasanter Roman über zwei ungewöhnliche Frauen, das Ausstopfen eines Hundes und darüber, wie man die verknöcherten Verhältnisse in einem Tiroler Bergdorf zum Tanzen bringt.“

Ort

Schloss Velthurns

Uhr

18:00

Montag, 21. bis Freitag, 25. August 2023, 10 - 13 Uhr

Textwerkstatt

Literarisch-dramatische Workshops

Auf Einladung der Summer School Südtirol arbeiten bekannte und aufstrebende Autor:innen mit professioneller Begleitung an Texten und reflektieren sie gemeinsam: Raphaela Bardutzky und Theresa Seraphin (Netzwerk der Münchner Theatertexter*innen, Mentorinnen), Bernhard Studlar (Wiener Wortstätten, Mentor), Maxi Obexer (Neues Institut für Dramatisches Schreiben, Berlin, Mentorin), Andreas Sauter (Mentor), Armela Madreiter (Autorin), Olga Prusak (Autorin), Peter Thiers (Autor), Rike Reiniger (Autorin), Martina Knoll und Lisa Risch (Wiener Wortstätten), Thomas Perle (Autor), Andrea Arezina (Autorin), Peter Stuppner (Autor).

 

Ort

Schloss Velthurns

Uhr

täglich 10:00 – 13:00

Montag, 21. August 2023, 18 Uhr

Forum 1

Vortrag, Gespräch und Buchpremiere

Wie Frauen reden – wie Frauen handeln – wie Frauen lieben.
In Sorge um Natur, Tiere und Menschen

 

Mit Bäuerinnen aus Feldthurns, Julia Fischer, Betreiberin des Widmannhofs in St. Andrä und Verena Ringler, Strategieexpertin und Innovatorin für Europa

Wie überall auf der Welt prallen auch in Südtirol die Kontraste aufeinander. Die einen verteidigen die konventionelle Landwirtschaft im konventionellen Patriarchat und: Reden muss nicht sein. Die anderen sind in tiefer Sorge um den Zustand der Natur, über den ausbeuterischen Umgang mit Tieren und Menschen, über die Zerstörung der Ressourcen wie Land und Wasser. Die Folgen eines massiv gestörten Klimas sind Gegenwart. Der Wald ist in einem nie gekannten Ausmaß bedroht, große Flächen sind bereits zerstört. Angesichts der drastischen Veränderungen, die auch das Dorf heimholen, ist längst klar, dass gehandelt werden muss. Darüber müssen wir reden. Doch genau das scheint am schwierigsten, denn das Reden selbst ist konfliktbesetzt: Wie schaffen es die Frauen auf den Höfen? Auf welche Strategien des Redens und Handelns vertrauen sie? Wie machen es die neuen Generationen? Wir reden mit Bäuerinnen verschiedener Generationen. Und wir reden mit einer Strategieexpertin und Innovatorin für Europa.

 

Die Schönheit des European Green Deals
Keynote von Verena Ringler

Der European Green Deal (EGD) ist der Fahrplan der EU zur Klimaneutralität und des sorgsamen Umgangs mit der Natur. Noch nie in unserer Lebenszeit hat uns „Brüssel“ so einen kühnen, konkreten und konsequenten Rahmen für unser individuelles und gemeinsames Handeln vermacht. Noch nie hat eine kooperative demokratische Gemeinschaft von 27 Regierungen die Idee von „Wachstum“ mit „Nachhaltigkeit“ ersetzt. Wie gehen wir damit um? Sind wir für diese Schubumkehr bereit? Sind wir der zügigen Dekarbonisierung unserer Wirtschaft und Praktiken der Regeneration gewachsen? Können wir die „Mutter aller Umbrüche“ fassen und demokratisch organisieren? Wie ertasten wir die Weltwahrnehmung, die Ausdrucksformen, die neuen Vernetzungen, die wir auf diesem Weg brauchen? Eine Annäherung.

 

Frauen in der Landwirtschaft – eine andere Perspektive?
Gespräch mit Julia Fischer

Ein System, das dauerhaft und aus eigener Kraft heraus bestehen soll, müsste ganzheitlich gedacht und in Kreisläufen angelegt werden: Die Tierhaltung orientiert sich am Ackerbau, wo gesunde Lebensmittel und Futterpflanzen angebaut werden müssten. Eine wesens- und bedürfnisgerechte Tierhaltung und das Tierwohl müssten an oberster Stelle stellen.

Bremst das Patriarchat die soziale- und ökologische Wende in der Landwirtschaft? Eine feministische Perspektive legt den Blick auf alternative Anbaumethoden frei, weg von der kapitalistischen Form des Wirtschaftens. 

 

Sabine Gruber: „Die Dauer der Liebe“, Roman
Buchpremiere und Lesung: Wenn nach dem Tod des Partners ein neues Dasein entworfen werden muss.

„Ergreifend, poetisch und klug, gelegentlich zornig und auch komisch, erzählt Sabine Gruber in ihrem brandneuen Roman, wie es ist, ohne den anderen weiterleben zu müssen.“

Ort

Schloss Velthurns

Uhr

18:00

Dienstag, 22. August 2023, 18 Uhr

Forum 2

Vortrag, Buchvorstellungen und Gespräch

Wo Mut die Seele trägt. Frauen in Afghanistan


Nahid Shahalimi: „Wir sind noch da! Mutige Frauen aus Afghanistan.“
Lesung

Für dieses Buch reiste die im Münchner Exil lebende Autorin und Künstlerin über Jahre in ihre Heimat nach Afghanistan, um mit Frauen über ihre Projekte, ihre Ziele, ihre Zukunftswünsche zu sprechen. 2018 erschien ihr preisgekrönter Dokumentarfilm „The Women of Afghanistan. A silent revolution“. 2022 erschien das Buch im Elisabeth-Sandmann-Verlag bei Suhrkamp.

„Der Hauptgrund für dieses Buch war, dass wir uns gefragt haben, wie wir unser Entsetzen, unsere Wut und unsere Trauer in etwas Positives verwandeln können.“ Elisabeth Sandmann

Wir sind noch da! ist ein Appell an uns alle, sich mit afghanischen Mädchen und Frauen zu solidarisieren. Sie haben ein Recht auf ein freies Leben, ein Recht, für das auch wir in der freien Welt kämpfen sollten.

Wie ist dieses Buch entstanden? Siehe hier.

 

Elisabeth Sandmann
Gespräch

Elisabeth Sandmann, Verlegerin und Herausgeberin des ES-Verlages, Suhrkamp, berichtet über ihren Beruf und ihre Erfahrungen in ihrem Bestreben, den Errungenschaften von Frauen zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen.

Ort

Schloss Velthurns

UHR

18:00

Mittwoch, 23. August 2023, 18 Uhr

Forum 3

Berichte, Lesungen und Gespräche

Wie Frauen kämpfen. Frauen im Krieg. Frauen in Belarus, Ukraine und Polen

 

Olga Prusak Lesung (Sabine Peer, Südtirol, Übersetzung russisch-deutsch-russich)

Sylwia Urbańska

Vortrag und Gespräch

 

Olga Prusak, Autorin und Theatermacherin aus Belarus, lebt heute im deutschen Exil in München. Sie berichtet, wie es ist, als Künstlerin und Mutter gegen die Diktatur und für demokratische Rechte zu kämpfen. Sabine Peer wird die Übersetzung Russisch – Deutsch – Russisch übernehmen.

 

Sylwia Urbańska, Soziologin aus Polen, berichtet vom heutigen Stand der größten Protestbewegung in Polen und davon, wie im gegenwärtigen Krieg polnische und ukrainische Frauen an den Grenzregionen gemeinsam handeln. Die polnische Soziologin war schon einmal zu Gast an der Summer School Südtirol und sprach in einem ergreifenden Vortrag von den jungen polnischen Frauen, die aus emanzipatorischen Gründen nach Italien, Spanien und in andere Länder ziehen und dort als Kindermädchen oft denselben Kampf führen.

Ort

Schloss Velthurns

Uhr

18:00

Donnerstag, 24. August 2023, 18 Uhr

Forum 4

Berichte und Gespräche

Frau Leben Freiheit. Die Widerstandsbewegung in Iran

 

Mohsen Farsad, Arzt in Bozen
In Südtirol lebende iranische Aktivistinnen
Razieh Aghajari
, Lyrikerin, Sängerin, Aktivistin aus Teheran, im deutschen Exil

Am 16. September 2022 starb die 22-jährige Jina Mahsa Amini an den Folgen von Polizeigewalt. Sie war festgenommen worden, weil sie das Kopftuch nicht standesgemäß getragen hatte. Seither protestieren landesweit Menschen gegen die Diktatur des Landes. Die Protestwellen entwickelten sich zur bedeutendsten Widerstandsbewegung in Iran seit der Islamischen Revolution, die 1963 begann und die Absetzung des Schahs zur Folge hatte. Sie dauert länger an als alle früheren Bewegungen und sie fordert klar und deutlich das Ende der Islamischen Republik. Bedeutsam ist diese Bewegung auch, weil sie von Frauen, Minderheiten und jungen Menschen angeführt wird und damit zu den progressivsten und inklusivsten Protesten in der jüngeren Geschichte des Landes gehört. Ihre Rufe „Frau Leben Freiheit“ rütteln an den Grundfesten der Diktatur.

 

Südtirols politische Bewegungen und die Rolle der Frauen
Die Friedensbewegung. Vortrag und Gespräch

 

Martha Verdorfer, Historikerin

Umweltverschmutzung, Atomkraft und Kalter Krieg verengten in den 1980er-Jahren die Perspektive auf die Welt und die menschliche Zukunft. In Südtirol waren es die Frauen, die als erste an die weltweite Friedensbewegung anschlossen und in Vorträgen, Flugblättern, Leserbriefen und etlichen anderen Aktionen für eine friedliche Zukunft kämpften.

Martha Verdorfer war schon einmal zu Gast an der Summer School Südtirol. In ihrem Buch „Wie die Schwalben zogen sie aus“ sprach sie von den Lebenswegen junger Südtiroler Frauen, die nach der Annexion Südtirols an Italien in die italienischen Städte zogen. In ihrem neuen Buch: „Die Frauen für Frieden: gegen Aufrüstung und Krieg: Südtirol 1980 bis 1986“ lüftet sie ein weiteres Mal das Archiv für die vergessene Geschichte einer politischen Bewegung in Südtirol.

Martha Verdorfer: „Die Frauen für Frieden“

 

Gleiche Rechte für alle
Gespräch

 

Ermira Kola, Aktivistin

Ermira Kola, Biologin, Sozialarbeiterin und Koordinatorin für den Bereich Menschenrechte der Alexander Langer Stiftung, engagiert sich seit 14 Jahren für obdachlose Frauen, Roma und Sinti, Gefangene und Haftentlassene, für unbegleitete Minderjährige und Antragsteller:innen auf internationalen Schutz. „Es ist nie wichtig, wer etwas tut, sondern dass die Dinge getan und dass sie gut getan werden“, sagt die Aktivistin. Dafür brauche es Einsatz, Kooperation und die Überzeugung, dass alle Menschen dieselben Rechte haben, unabhängig davon, wo sie geboren sind.

Ermira Kola bezeichnet sich als glücklicher Mensch, weil sie erfahren durfte, welch solides, aber auch heikles und flüchtiges Thema Menschenrechte sind.

„Nicht in Städten auf großen Plätzen zu demonstrieren, sondern im Nirgendwo in der Kälte gemeinsam für etwas einzustehen, verbindet auf einer anderen Ebene.“

Ort

Schloss Velthurns

Uhr

18:00

Freitag, 25. August 2023, 19 Uhr

THE SPEAKERS’ CORNER - Here the women speak

Musik, Lesungen, Ansprachen sowie Gedichte und Abschlusskonzert mit Liedern aus dem Iran

THE SPEAKERS’ CORNER – Here the women speak

Frauen auf dem Podium

 

Mit einer Speakers‘ Corner, bestehend aus einem Feuerwerk von Sprachkunst, Gedanken, Poesie und Theater, endet die diesjährige Summer School.

Die Speakers’ Corner (die Ecke der Redner:innen) ist ein öffentlicher Versammlungsplatz am nordöstlichen Ende des Hyde Parks in London. Dort kann jede:r ohne Anmeldung eigene Anliegen vortragen und die Vorbeigehenden um sich versammeln. Meist stellen sich die Redner:innen auf Trittleitern, um erhöht sprechen zu können und besser gehört zu werden. Persönlichkeiten wie Karl Marx haben diese Möglichkeit genutzt. Zum Abschluss der Summer School Südtirol benennen Anwärter:innen, Literaturschaffende und Aktivist:innen ihre Anliegen im Garten des Schlosses Velthurns aus erhöhter Position in Form von Reden, Slam-Poetry-Texten, Raps, Liedern … Wer einen Beitrag zum Women Speakers‘ Corner bringen möchte, kann sich unter summerschoolsuedtirol@gmail.com anmelden oder spontan auftreten.

 

Moderation: Lene Morgenstern, Sprachstellerin, Ideatorin und Gründerin der Lesebühne MundWerk und Dreh-und Angelpunkt der Slam-Szene in Südtirol

 

Musik und Poesie aus dem Iran
Abschlusskonzert

Razieh Aghajari, iranische Sängerin und Songwriterin, ist im März 2023 mit ihrem Mann Hamed Aboumoaref, Dichter und Übersetzer, und der kleinen Tochter aus Istanbul nach Deutschland gekommen. Razieh Aghajari schreibt und singt auf Farsi über die Repressionen gegen Frauen im Iran. Die Familie lebt in einer Unterkunft des PEN Deutschland in Norderstedt bei Hamburg.

 

 

Ort

Schloss Velthurns

Uhr

19:00

Biografien

Raphaela Bardutzky, Mentorin

Raphaela Bardutzky ist eine freie Autorin und Dramaturgin aus München. Gemeinsam mit Theresa Seraphin gründete sie 2016 das „Netzwerk der Münchner Theatertexter*innen“, ein Bündnis schreibender Theaterkünstler:innen, das sich für die Förderung und die Vielfalt von zeitgenössischem Theatertext einsetzt. Raphaela Bardutzkys Fischer Fritz gewann 2021 den Publikumspreis beim Förderpreis für Neue Dramatik an den Münchner Kammerspielen und war 2022 Gewinnerstück bei den Autor:innentheatertagen am Deutschen Theater Berlin.

In der Spielzeit 22/23 werden Dramen von ihr u. a. am Theater Heidelberg und Lübeck sowie am Schauspiel Leipzig und am Schauspiel Graz zu sehen sein.

Maxi Obexer, Mentorin

Maxi Obexer ist Schriftstellerin und Theaterautorin. Sie wuchs in Südtirol auf, lebt in Berlin. Obexer studierte Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie und Theaterwissenschaft in Wien und Berlin. Bereits während ihres Studiums wurde sie für ihre Theaterstücke und Hörspiele ausgezeichnet. Sie war u.a. Stipendiatin des Literarischen Colloquium in Berlin, der Akademie der Künste sowie der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart. Obexer war Gastprofessorin in den USA (Dartmouth College, Georgetown University, University of New Mexico) sowie an der Universität der Künste Berlin. Sie unterrichtet regelmäßig am Literaturinstitut Leipzig. 2014 gründete sie mit Sasha Marianna Salzmann das Neue Institut für Dramatisches Schreiben, Nids. Preisträgerin des Alice-Salomon-Poetik-Preises 2023.

Andreas Sauter, Mentor

Andreas Sauter ist in Zürich geboren. Nach dem Grundschullehrerdiplom studierte er 1997 ein Semester an der Schauspiel Akademie Zürich und wechselte 1998 an die Hochschule der Künste in Berlin zum Studiengang »Szenisches Schreiben«. Er arbeitet als Autor und Regisseur für Theater, Hörspiel und Film. Von 2015 bis 2022 war Andreas Sauter Künstlerischer Leiter des „Dramenprozessor“ am Theater Winkelwiese in Zürich. Andreas Sauter lebt in Berlin.

Theresa Seraphin, Mentorin

Theresa Seraphin ist Autorin und Dramaturgin. Sie studierte Dramaturgie, Komparatistik und Kunstgeschichte an der Theaterakademie August Everding, sowie der Kyonggi Universität Seoul (Südkorea). Von 2018 bis 2022 war sie als Dramaturgin an der ARGEkultur in Salzburg tätig, wo sie das jährliche OPEN MIND Festival kuratierte. Sie ist im künstlerischen Leitungsteam des Netzwerk Münchner Theatertexter*innen, das sich durch Werkstätten, Produktionen und Stipendiatinnen-Programme für zeitgenössische Textformen und ihre Autor*innen einsetzt.

Bernhard Studlar, Mentor

Bernhard Studlar wurde in Wien geboren. Er studierte „Szenisches Schreiben“ an der UdK Berlin. Sein Stück „Transdanubia Dreaming“ gewann den Preis des Heidelberger Stückemarktes und wurde 2003 am Burgtheater Wien uraufgeführt. Auftragswerke u.a. für das Schauspielhaus Hamburg, Burgtheater Wien und das Slowakische Nationaltheater Bratislava. Bernhard Studlar schreibt Theaterstücke sowohl für Erwachsene als auch für Kinder und Jugendliche. 2005 gründete er zusammen mit Hans Escher, das Autor*innentheaterprojekt WIENER WORTSTAETTEN, dessen künstlerischer Leiter er bis heute ist.

Autor:innen, Stipendiat:innen, Referent:innen 2023

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Schloss Velthurns

Schlossgarten
© Jörg Oschmann

Abend
© Jörg Oschmann

Publikum
© Jörg Oschmann

Atmosphäre
© Jörg Oschmann

Maxi Obexer
© Jörg Oschmann

Draußen
© Jörg Oschmann

Publikum
© Jörg Oschmann